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Chanukka-LeuchterChanukka-Leuchter Frankfurt a.M. 1680 - Jüdisches Museum Frankfurt

© Jüdisches Mus. Frankfurt

AG Deutsch-Jüdische Geschichte

im

Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer


Deutsc
hlands (VGD)

Rolf Ballof  

Einige Möglichkeiten, jüdische und deutsch – jüdische Geschichte
im Unterricht zu besprechen

Skizze  zur Eröffnung der Tagung:

Integration und Ausgrenzung
Deutsch-jüdisches Zusammenleben in der Geschichte. Erarbeitung neuer Sichtweisen für den Unterricht

Seminar der Bundeszentrale für politische Bildung,  Bonn, in Zusammenarbeit mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands und der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt
Halberstadt 15. – 17. April 2007


Perspektiven der Besprechung

A.  Michael Toch hat – zwar für das Mittelalter formuliert, doch weitgehend auch für andere Zeiten gültig - vier Konzepte für die Beschreibung des Verhältnisses zwischen Juden und Nichtjuden aus der Forschung erhoben:

 Das Konfliktkonzept:  Auffassung von einer weitgehenden Isolation der Juden, teils selbstgewollt, teils aufgezwungen „gegenseitige Exklusivität“ (Jacob Katz).

 Das Konzept „Symbiose“: Auffassung von einem „mehr oder weniger ungetrübten Zusammenleben“ bis zur Beschreibung von „relativ erträglich“. Verfolgungen u. Pogrome werden dann zu „lokalen oder regionalen Ausschreitungen“, sind „Ausnahmeerfahrungen“. Nach Toch ist es dann nicht mehr weit zu der Formulierung „zwar nicht immer spannungsfreien, aber doch weitgehend friedlichen und bisweilen auch fruchtbaren Koexistenz“.

 Das Konzept von der Randständigkeit: Juden als Randgruppe, lediglich als Objekt christlichen Handelns.

 Das Konzept des Aufeinanderbezogenseins: damit kann nicht eine Symmetrie des Verhältnisses gemeint sein. Die Forschung legt in Kontakt- und Konfliktbereichen derartige Beziehungen bis zu einem Austausch rechtlicher, kultureller, theologischer, auch ökonomischer Positionen frei.

B Erwähnt werden soll – der Vollständigkeit halber - auch das Konzept von einer auf die Shoa angelegten deutsch – jüdischen Geschichte, die u.a. in einigen Beiträgen der Holocaust Education anzutreffen ist.

C. Frage: Beschreiben die genannten Konzepte grundsätzlich die Konzeptionen eines Unterrichts über deutsch – jüdische Geschichte, oder gibt es noch andere Konzepte?

 

Schulbücher und andere Materialien

1. Welche Erfahrungen haben Sie mit Lehrplänen, Bildungsstandards, Schulbüchern und Materialien gemacht?
2.  Haben Sie in den letzten Jahren Veränderungen in Schulbüchern und Materialien festgestellt?
3. Haben Sie Vorschläge für Verbesserungen?

 

Jüdische und deutsch – jüdische Geschichte

A. Jüdische Geschichte im Rahmen der antiken Geschichte

Landnahme РPropheten u. K̦nige
Judäa u. Samaria – Großmächte
Babylonische Gefangenschaft und Rückkehr
Judäa in hellenistischer Zeit
Judäa und das Imperium Romanum
Pompejus, Augustus, Caligula, Nero
Der jüdische Krieg (66 – 70)
Bar – Kochba – Hadrian; Entstehung der Diaspora
R̦mischer Staatskult РJudentum РChristentum
Juden im christlichen imperium Romanum

B. Jüdische Geschichte und deutsch – jüdische Geschichte im Rahmen des Mittelalters

Juden in den arabischen Reichen
Juden im Karolingerreich, Ansiedlung
Juden im städtischen Leben des MA
Kreuzzüge und Pogrome
Pestzeit und Pogrome
Austreibung aus den Städten;
Ghetto / Niederlassung auf dem Land / Auswanderung

C. Deutsch – jüdische Geschichte im Rahmen der Neuzeit

Das Landjudentum – Leben auf dem Lande
Absolutismus und Hofjuden
jüdische Emanzipation als Teil der Emanzipationsbewegungen
Kampf um die Emanzipation (1815 – 1869)
Emanzipation – Assimilation – Akkulturation; Juden im Kaiserreich
Antisemitismus im Kaiserreich
Weimarer Republik; deutsche Juden: kulturelle Leistungen und Kampf um die Republik
Der Zivilisationsbruch; Verfolgung – Selbstbehauptung – Widerstand
Juden in Deutschland nach 1945; Auswandern / Rückkehren / Bleiben / Migrationen nach Deutschland – jüdisches  Leben in Deutschland
 

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