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Chanukka-LeuchterChanukka-Leuchter Frankfurt a.M. 1680 - Jüdisches Museum Frankfurt

© Jüdisches Mus. Frankfurt

AG Deutsch-Jüdische Geschichte

im

Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer


Deutsc
hlands (VGD)

Thema: Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart

Die Aktualisierung der vor über 10 Jahren begonnenen Seite ist über weite Strecken schon erfolgt und wird noch weitergeführt.

Last update: 14.4.2024

Ãœbersicht:
Auf dieser Seite:

Infos und Links:
Offizielles
Antisemitismus-Studien, Darstellungen und Ãœberblicke  im WWW
Jüdische Perspektiven
(>dorthin)
Wissenschaftliche Untersuchungen, historische Darstellungen  und pädagogische Orientierungen
(>dorthin)
- darunter: Antisemitismus und Schule
(>dorthin)

Aktuelle (auch vergangene) Meldungen und Hinweise (>dorthin):
1. Der Anschlag in Halle - Reaktionen und Analysen (hier auf der Seite)
2. Holocaustgeschichte in Forschung und Unterricht, GWU 9-10/2019
3. Documenta-Antisemitismus?! z.Z. noch auf unserer Seite >Aktuelles
 

Auf einer angeschlossenen Seite:
Die Entstehung des Begriffes „Antisemitismus“ im 19. Jh.  >>hier

 

Infos und Links

OffiziellesAntisemitismus_Haende_Aufkleber

Holocaust Remembrance Alliance: Arbeitsdefinition von Antisemitismus

Europäische Union: EU-Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus, 5.10.2021

Bundesregierung:
   - Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen den Antisemitismus:

   - Was ist Antisemitismus? / Bekämpfung des Antisemitismus
   - Das tut die Bundesregierung des gegen Antisemitismus, 19.12.2023, >hier
   - Bundesregierung: Jüdisches Leben weiter stärken, 30.11.2023, >hier  
   - Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Lebens >NASAS, Nov. 2022  

Verfassungsschutz        
Antisemitismus im Rechtsextremismus 2020 >download
Lagebild Antisemitismus 2020/21 >download

Abschlussbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Thematik „Handlungsbedarf aufgrund zunehmender antisemitischer und antiisraelischer Hetze vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts“ (Stand: 02.09.2022)
https://www.innenministerkonferenz.de/IMK/DE/termine/to-beschluesse/2022-12-02/anlage-zu-top-41.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Mediendienst Integration: Antisemitismus - Zahlen und Fakten

(Vgl. auch unten >Antisemitismus und Schule)

 

Antisemitismus-Studien, Darstellungen und Ãœberblicke im WWW
Wird aktualisiert...

Erster Antisemitismusbericht des Bundestages 2011/12 - selbst bereits historisch...
2011 nahm sich der Bundestag mit dem ersten Expertenbericht zum Antisemitismus diesem Thema in besonderer Weise an:  Startseite mit Informationen zum Hintergrund des Beschlusses von 2009 und zum Ergebnis der Studie. Download der Studie; außerdem Links zu: “Mitten unter uns”, in: Das Parlament Nr.49-50/2011 und aktuelle Meldung des Bundestags vom 22.1.2012 bei der öffentlichen Vorstellung des Berichts.
Berichte auf tagesspiegel, Spiegel Online, Deutsche Welle; vgl. auch den tagesschau-Bericht.
Als “normal feindlich” charakterisiert Julius H. Schoeps die Deutschen aufgrund der Studie in der Jüdischen Allgemeinen

Wie sich der Antisemitismus im Alltag konkret äußert, wurde in einer Sendung des Deutschlandfunks im Zusammenhang mit der Antisemitismusstudie thematisiert, das Manuskript ist online. “Es gibt nicht nur ‘latenten’ Antisemitismus” betont auch nordbayern .de nach einem  Gespräch mit Ester Klaus, Vorsitzende der Erlanger Jüdischen Kultusgemeinde.
“Wenn die Erinnerung verblasst” - Interview mit Max Mannheimer anlässlich der Antisemitismusstudie auf sueddeutsche.de

Welchen politischen Einfluss antisemitische Hetze zu jener Zeit hatte, zeigt der Rücktritt von Marina Weisband als Politische Geschäftsführerin der Priratenpartei 2012, cf. SpiegelFocus, sueddeutsche.de - ihr Exklusiv-Interview in Bild am Sonntag auf Bild.de.

Latenten Antisemitismus gibt es auch in heimischen Medien (nicht nur?) in Österreich, wie ebenfalls zu jener Zeit aus einer Studie des Wiener Instituts für Konfliktforschung hervorging, laut Salzburger Nachrichten, und zwar hier auch zur linken Variante des Antisemitismus: “Während der Berichterstattung über die “Occupy”-Bewegung gelangten antisemitische Stereotype wie die des “gierigen Juden” oder der “jüdischen Weltverschwörung” wieder an die Oberfläche.” Dazu auch die Wiener Zeitung,10.2.2012

Antisemitismusbericht des Bundestages 2017
“Der Kampf gegen Antisemitismus gehört zur Staatsräson” erklärte die Bundesregierung anlässlich des Antisemitismusberichts 2017: vgl. die aktuelle Seite des Bundestages vom 21.7.2017, Download Expertenbericht in der Vorlage für den Bundestag und in der endgültigen öffentlichen Fassung des Bundesministerium des Inneren. Damit verbunden gab der Bundestag auch eine Linkliste der damals aktuellen weiteren Studien zum Antisemitismus heraus.

Verfassungsschutz
Antisemitismus im Rechtsextremismus 2020 >download
Lagebild Antisemitismus 2020/21 >download
Hierin wird auf verschiedene Richtungen eingegangen: rechter, linker, islamistischer sowie “auslandsbogener” (=israelbezogener) Antisemitismus
Statement zum Lagebild Antisemitismus der Jüdischen Studierendendenunion >Jsud

Antisemitische Ausschreitungen in Europa 2021 - in Streifzug von >eurotopics

Amadeu-Annonio-Stiftung:
   - Israelkritik und Antiamerikanismus. Zivilgesellschaftliches Lagebild Antisemitismus #11, 10.5.2023, >hier

    Anmerkung: Auch wenn der “Globalismus” eine der Chiffren sein kann, hinter denen sich der Antisemitimus versteckt, weil er sich um seiner Wirkung willen nicht outen will, aber für Eingeweihte gleichwohl transparent ist, ist der Umkehrschluss, der “Antiglobalismus” sei somit per se antisemitisch, keineswegs zwingend. Bei etlichen Propagandisten ist die kontextuell durch andere Aussagen nachweisbar bzw. naheliegend, aber nicht für alle. Man kann auch pauschal gegen Globalisierung sein, ohne Antisemit zu sein. Das gleiche gilt für den Antiamerikanismus: “Amerikakritik” ist nicht zwangsläufig verdeckt antisemitisch, selbst wenn es auch hier Ãœberschneidungen gibt, sowie für die “Elitenkritik”, vgl. dazu unten bei “Aschkenas”.

   - Angriff auf die Erinnerung. Zivilgesellschaftliches Lagebild Antisemitsmus #12, 7.11.2023, >hier
   - Was ist Post-Shoah-Antisemitismus? >hier. Ãœberblick in einem Faltblatt

Antisemitismus als  Code. Forschung - Prävention - Intervention. Themenheft Aschkenas  - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden, Jg. 32, H. 2; die Artikel sind teilweise im open access verfügbar. >de Gruyter.

    Anmerkung in Fortführung der obigen zu “Israelkritik und Antiamerikanismus”.
    “Elitenkritik”: Die These, “dass die Gegenüberstellung von Volk und Elite, die einer weitverbreiteten Definition zufolge den ›populistischen Kern‹ des Rechtspopulismus ausmacht, die semantische Struktur des Antisemitismus reproduziert und daher als strukturell antisemitisch bezeichnet werden muss” (Leo Roepert:
    Die globalistische Elite gegen das Volk. Antisemitismus und rechtspopulistisches Elitenbild, hier S. 280) rechtfertigt keine
    100ige Identifikation und  kann nicht pauschalisiert werden, die “Elitenkritik” ist keineswegs auf den Rechtspopulismus beschränkt, sondern entspricht auch einer alten linken Kritik am “Establishment”. Inzwischen zeigt sich dies viel umfassender in einer sich ausbreitenden Demokratieverdrossenheit.  “Elitenkritk” kann also antisemitisch konnotiert sein, muss es aber nicht. Für einen weiteren Umkehrschluss, wonach der Antisemitismus als Code des Antimodernismus fungiere, weil gesellschaftliche Entwicklungen durch Schuldzuweisungen personalisiert würden, letztlich auf die “Frankfurter Schule” zurückgehend, gilt ein ähnlicher Vorbehalt.

Antisemitismus in Deutschland - Mehr Vorurteile, mehr Gewalt und wachsende Angst, >Deutschlandfunk 8.11.2023, mit zahlreichenden Verlinkungen und Videos.

Wird ergänzt...
 

Jüdische Perspektiven:

          €ž”Wie ist das, heute als Jude in Deutschland zu leben?“ wird sie oft  gefragt. Sie wäre geneigt zu sagen, normal, aber “€žNormalität wird erst  sein, wenn diese Frage nicht mehr gestellt werden muss.“
          Aus der Diskussion mit Lena Gorelik bei einer Lesung ihres Buches Lieber Mischa 2011 im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten, >WAZ 22.6.2011.


Juden in Deutschland. Selbst- und Fremdbilder. Pädagogisches Begleitmaterial zur Ausstellung,
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Konzept: Marina Chernivsky und Doron Kiesel / Perspektivwechsel - Bildungsinitiativen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, >download über Vielfalt-Mediathek

Erfahrungen der jüdischen Bevölkerung mit Diskriminierung und Hasskriminalität in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, >FRA European Union Agency For Fundamental Rights- Umfragen in der EU Sept.-Okt. 2012

Antisemitismus und Empowerment. Perspektiven, Ansätze, Projektideen. Kompetenzzentrum Prävention und Empowerment, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Konzept: Marina Chernivsky  2015, >download

Erfahrung der Betroffenen - Jüdische Perspektiven, >Anders denken (2019); mit Verweisen u.a. auf:

  - Marina Chernivsky / Romina Wiegemann: Antisemitismus als individuelle  Erfahrung und soziales Phänomen - Zwischen Bildung, Beratung und  Empowerment, in: >Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und  Bildung, 11. Jg., 2017, Nr. 21

  - Vom Sprechen und Schweigen über Antisemitismus. Kompetenzzentrum Prävention und Empowerment, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Konzept: Marina Chernivsky  2017, >download

  - Andreas Zick / Andreas Hövermann / Silke Jensen / Julia Bernstein: Jüdische  Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland. Ein Studienbericht für  den Expertenrat Antisemitismus. Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld 2017, >download

"Im Geschichtsunterricht saß ich da wie der lebende Vorwurf" - Zwei Jüdinnen berichten von ihren Erfahrungen. >Zeit Online, 5.6.2018.

Juden in Berlin - Ist der Alltag ohne Antisemitismus möglich? Interview mit Ben Salomo, 1.11.2018 >Youtube

“Das bringt einen in eine ganz isolierte Situation”. Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland 2017 - 2020. Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e. V. (RIAS), 2021. >download

Michael Kraske: Antisemitismus - alte Gefahr mit neuen Geschichtern, >Otto-Brenner-Stiftung, 16.5.2023; von der Studie gibt es eine Kurz- und eine Langfassung

Marina Chernivsky / Friederike Lorenz-Sinai / Johanna Schweitzer: Von Antisemitismus betroffen sein. Deutungen und Umgangsweisen jüdischer Familien und junger Erwachsener. Weinheim / Basel (Beltz Juventa) 2023.




Wissenschaftliche Untersuchungen, historische Darstellungen und pädagogische Orientierungen:

Von Autoren des Arbeitskreises beim VGD / betr. jüdische Geschichte und Antisemitismus:

  • Zwischen Urteil und Vorurteil. Jüdische und deutsche Geschichte in der kollektiven Erinnerung. Frankfurt a.M. (Humanities Online) 2012
  • Martin Liepach / Wolfgang Geiger: Fragen an die jüdische Geschichte. Schwalbach i.T. (Wochenschau) 2014. (Erhältlich auch bei der BpB). Ergänzte Neuauflage 2024. (Einbeziehung jüngerer Lehrwerke)
  • Martin Liepach / Dirk Sadowski (Hg.): Jüdische Geschichte im Schulbuch. Göttingen (V&R) 2014. (Georg Eckert Institut Eckert.Expertise 3)
  • Wolfgang Geiger: Antisemitismus auch im Schulbuch? Zum historischen und pädagogischen Kontext eines gravierenden Vorwurfs, in: Medaon - Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 13 (2019), H. 25, >online
  • Wolfgang Geiger: “Geldjuden”. Die Grundlagen eines universellen Vorurteils vom Mittelalter bis heute, in: Widerspruchstoleranz 3 - Ein Methodenhandbuch zu antisemitischer Bildungsarbeit, KIgA, 2019,  S. 16-24, >online
  • Wolfgang Geiger: Unbewusste Vorurteile: Die Juden und das Geld. Online-Präsentation mit anschließender Diskussion (1 h 33) bei der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit am 13.1.2022, verfügbar auf >Youtube
  • Wolfgang Geiger: Ein Traum wird wahr (?). Zur KMK-Empfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule. Online-Präsentation bei SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit Beratung bei Rassismus und Antisemitismus, NRW) am 6.9.2023 (1 h 06), verfügbar auf >Youtube; vgl. auch den Artikel in Geschichte für heute 2/2023: Zur KMK-Empfehlung über den Umgang mit Antisemitismus in der Schule (siehe >gfh)

Printpublikationen bis 2010:

  • Wolfgang Benz: Was ist Antisemitismus? München (C.H. Beck), 2004.
  • Werner Bergmann / Mona Körte (Hg.): Antisemitismusforschung in den Wissenschaften, Berlin (Metropol), 2004.
  • Lars Rensmann: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden (VS) 2004.
  • Bernd Fechler / Gottfried Kößler / Astrid Messerschmidt / Barbara Schäuble / Fritz Bauer Institut, Jugendbildungsstätte Anne Frank (Hrsg.): Neue Judenfeindschaft? Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit dem globalisierten Antisemitismus, Frankfurt a.M. / New York (Campus) 2006.
  • Steven Beller: Antisemitismus, Stuttgart (Reclam) 2007.
  • Klaus Ahlheim (Hg.): Die Gewalt des Vorurteils. Eine Textsammlung, Schwalbach/Ts. (Wochenschau), 2007.
    [Eine Sammlung analytischer Texte von Adorno bis Goldhagen.]
  • Lars Rensmann / Julius H. Schoeps Hg.): Feindbild Judentum. Antisemitismus in Europa, Berlin (VBB), 2008.
  • Monika Schwarz-Friesel, Evyatar Friesel, Jehuda Reinharz (Hg), Aktueller Antisemitismus – ein Phänomen der Mitte, Berlin / New York (de Gruyter), 2010
  • Wolfram Stender / Guido Follert / Mihri Özdogan (Hrsg.): Konstellationen des Antisemitismus. Antisemitismusforschung und sozialpädagogische Praxis, Wiesbaden (VS) 2010.

Printpublikationen nach 2010:

  • Monika Schwarz-Friesel / Jehuda Reinharz: Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, Berlin/Boston (de Gruyter) 2013.
  • Yehuda Shenef: Humor, Wucher, Weltverschwörung. Die geläufigsten Vorurteile gegenüber Juden und was es mit diesen auf sich hat. Books on Demand, 2017, cf. Jüdisch-Historischer Verein Augsburg
  • Moshe Zuckermann: Der allgegenwärtige Antisemit oder Die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit, Frankfurt a.M. (Westend-Verlag) 2018.
  • Samuel Salzborn: Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne, Weinheim / Basel (Beltz Juventa) 2018, 2020.
  • Mareike König / Oliver Schulz (Hrsg.): Antisemitismus im 19. Jahrhundert aus internationaler Perspektive. Göttingen (V&R unipress) 2019.
  • Olaf Glöckner / Günther Jikeli (Hrsg.): Das neue Unbehagen. Antisemitismus in Deutschland heute, Hildesheim u.a.o. (Olms) 2019.
  • Monika Schwarz-Friesel: Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl. Leipzig (Hentrich & Hentrich) 2019. (Erhältlich auch bei der BpB)
  • Michael Blume: Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern. Ostfildern (Patmos) 2019.
  • Micha Brumlik: Antisemitismus, Stuttgart (Reclam) 2020.
  • Wolfgang Benz (Grsg.): Streitfall Antisemitismus. Anspruch auf Deutungsmacht und politische Interessen, Berlin (Metropol) 2020.
  • Sol Goldberg / Scott Ury / Kalman Weiser (Hrsg.): Key Concepts in the Study of Antisemitism, London (Palgrave Macmillan) 2021.
  • Peter Longerich: Antisemitismus - Eine deutsche Geschichte. Von der Aufklärung bis heute, Berlin (Siedler) 2021.
     

Wird ergänzt...

 

Antisemitismus und Schule/Bildung:

Offizielles:

Gemeinsame Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kultusministerkonferenz zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule, 2016.
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2016/2016_12_08-Juedische-Geschichte-Religion-Kultur-Schule.pdf

Gemeinsame Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten und der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule, 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_10-Gemeinsame_Empfehlung-Antisemitismus.pdf
Dazu auch:
Kultusministerkonferenz: Umgang mit Antisemitismus in der Schule. Gemeinsam Haltung zeigen, 11.6.2021

 Abschlussbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Thematik „Handlungsbedarf aufgrund zunehmender antisemitischer und antiisraelischer Hetze vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts“ (Stand: 02.09.2022)
https://www.innenministerkonferenz.de/IMK/DE/termine/to-beschluesse/2022-12-02/anlage-zu-top-41.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Bundesregierung: Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben >NASAS

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet eine Vielzahl von Webseiten rund um das Thema Antissemitismus an, darunter auch Antisemitismus in der Schule begegnen >BpB.
Bei der Erklärung Antisemitismus - was ist das? in einem Kurzvideo wird, wie auf anderen Seiten der BpB auch, die Legende vom christlichen Zinsverbot und dem dadurch bedingten jüdischen Geldverleih im Mittelalter, Kern des darauf basierenden Vorurteils vom “Geldjuden” auch in späteren Zeiten und bis heute. Vgl. dazu die o.g. Publikation >”Geldjuden” und “Unbewusste Vorurteile”.


Erfahrungen, Untersuchungen und Analysen

Wolfram Stender / Guido Follert / Mihri Özdogan (Hrsg.): Konstellationen des Antisemitismus. Antisemtismusforschung und sozialpädagogische Praxis, Wiesbaden (VS Verlag für Sozialwissenschaften) 2010.
Wenn auch im Titel nicht so klar ausgewiesen, so betrifft Teil II Der Antisemitismus der Gegenwart: Empirische Forschung und sozialpädagogische Praxis fokussiert Jugendliche und Schule (inkl. Lehrkräfte).

Antisemitismusprävention und -intervention als gesellschaftliche Querschnittsaufgaben. Spiegelbild - Politische Bildung in Wiesbaden, 2019. >download über die Vielfalt-Mediathek >Antisemitismus

Juliane Wetzel: Antisemitismus als Herausforderung für die schulische und außerschulische Bildung, in:. Theo-Web. Zeitschrift für Religionspaedagogik, 18. Jg., 2019, H. 1, S. 35–49. >download. (Der Beitrag ist nicht spezifisch religionspädagogisch.)

Samuel Salzborn / Alexandra Kurth: Antisemitismus in der Schule. Erkenntnisstand und Handlungs-perspektiven. Wissenschaftliches Gutachten.  TU Berlin / Justus-Liebig-Universität Gießen 2019. >download

Samuel Salzborn (Hrsg.): Schule und Antisemitismus. Politische Bestandsaufnahme und pädagogische Handlungsmöglichkeiten. Weinheim (Beltz Juventa) 2020.

Marina Chernivsky / Friederike Lorenz: Antisemitismus im Kontext Schule - Deutungen und Umgangsweisen von Lehrer*innen an Berliner Schulen. Forschungsbericht zur Studie “Umgang mit Antisemitismus im Kontext Schule”, Berlin: Kompetenzzentrum Prävention und Empowerment, 2020  >download

Julia Bernstein (Hrsg.): “Mach mal keine Judenaktion!” Herausforderungen und Lösungsansätze in der professionellen Bildungs- und Sozialarbeit gegen Antisemitismus, Frankfurt Univ. of Applied Sciences s.d. [2019] >download
Erweiterte Fassung als Buch:
Julia Bernstein (Hrsg.): Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befunde - Analysen - Handlungsoptionen. Mit Online-Materialien. Weinheim (Beltz Juventa) 2020. (Erhältlich auch bei der BpB)
Hinweis:
“Mach mal keine Judenaktion!” - Interview mit Prof. Dr. Julia Bernstein im Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.  >Gemeinsam gegen Hass

Hans-Peter Kilguss / Marcus Meier / Sebastian Werner (Hrsg.): Bildungsarbeit gegen Antisemitismusmus. Grundlagen, Methoden & Ãœbungen. Frankfurt/M. (Wochenschau) 2020.
Wir nehmen diesen Titel trotz einiger Vorbehalte im Einzelnen auf, v.a. weil dort beim historischen Rückblick die Legende vom christlichen Zinsverbot und dadurch bedingten jüdischen Geldverleih (Wucher-Vorwurf) reproduziert wird (vgl. dazu oben die Anm. bei der BpB sowie die Publikation  >”Geldjuden” und “Unbewusste Vorurteile”).

Ruth Fischer /Jan Harig / Malte Holler / Caterina Zwilling: Mehrfachnennungen möglich. Umfragen zu jugendlichen, pädagogischen und jüdischen Perspektiven auf Antisemitismus und Bildungsarbeit. Bildung in Widerspruch e.V. 2020. >download

Marc Grimm / Stefan Müller (Hrsg.): Bildung gegen Antisemitismus. Spannungsfelder der Aufklärung, Frankfurt/M. (Wochenschau) 2021.

Christa Kaletsch / Manuel Glittenberg (Hrsg.): Antisemitismus an Schulen - erkennen und handeln. Empfehlungen für eine demokratische Schulkultur. Frankfurt/M. (Wochenschau) 2021.

Marina Chernivsky / Friederike Lorenz-Sinai: Antisemitismus im Kontext Schule. Deutungen und Praktiken von Lehrkräften und Schulleitungen. Weinheim/Basel (Beltz Juventa) 2023.

 


Wird ergänzt...

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Ãœbernommene Texte aus der Seite Aktuelles

Last update 29.12.2019

Aktuell 1: Der Anschlag in Halle - Reaktionen und Analysen

Wir verweisen auf die Erklärung des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer VHGLL vom 13.10.2019 und ergänzen folgendes (hier zunächst die Wiederholung des Textes von Aktuelles, eine weiterführende Analyse folgt demnächst):

Der antisemitisch motivierte Versuch, in der Synagoge von Halle am Jom Kippur (9.10.2019) ein Massaker anzurichten, vor dem Hintergrund einer ideologisch weiter gefassten abstrusen Verschwörungstheorie, wurde allein durch den notwendigen Selbstschutz der Synagoge vereitelt, nämlich die solide Tür. Durch die Ãœberwachungskamera sah man von innen, wie der Täter auf die Tür schoss, und war in panischer Angst, er könne sie aufschießen. Wäre es ihm gelungen, wären außer den beiden Toten und den zwei Verletzten außerhalb  noch viel mehr Opfer innerhalb zu beklagen, ähnlich wie bei dem Anschlag auf die zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland), der dem Täter ja auch als Vorbild diente.

Der Schock ist so schon groß, aber was wäre, wenn das Massaker gelungen wäre, mit Schusswaffen und Sprengstoff, und vielleicht 30, 40 oder 70 Toten unter den Gläubigen in der Synagoge?

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist verunsichert, obwohl alle sagen, dass es sie nicht wirklich überrascht hat. Sie sind allenfalls überrascht, dass ihre Warnungen, ihr Pessimismus sich bewahrheiten. In der Zeit vom 17.10. wirft Richard C. Schneider der Gesellschaft einen rituellen Umgang mit dem Antisemitismus vor, “lächerliche Mahnwachen” nach dem Ereignis statt effektive Prävention davor, eine alibimäßige Betroffenheit mit einem phrasenhaften “Nie wieder!” gegen etwas, das schon längst da ist. Schneider empfindet unsägliche Wut und Langeweile zugleich, schreibt er, “weil ich darüber schon jahrzehntelange schreibe. Immer und immer wieder. Nach jedem Attentat, nach jedem Anschlag, nach jedem neuen antisemitischen Skandal.”

Die Liste der schwereren antisemitischen Anschläge - Morde, Brandanschläge und entsprechende Versuche, Körperverletzung... - ist lang, wie auf Wikipedia nachzulesen, und sie sind nicht nur durch rechtsextreme Deutsche begangen worden, sondern auch von Täten mit arabischem bzw. muslimischem Hintergrund. Eine Chronik viel zahlreicherer antisemitischer Vorfälle kann man auch nach Jahr und Monat (seit 2002) und sogar nach Bundesland und Stadt bei der Amadeu-Antonio-Stiftung aufrufen, darunter auch bereits entsprechende Kommentare zu Halle.

Der Rechtsextremismus ist jahrelang gegenüber dem Islamismus vernachlässigt und in der Konsequenz verharmlost worden, das wird jetzt in Reaktion auf Halle auch von jenen in den Medien zugegeben, die direkt oder zumindest indirekt dafür verantwortlich sind. Die Förderung von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus, Antisemitismus und für Demokratie wurde abgebaut, während man gleichzeitig den Antisemitismus “in der Mitte der Gesellschaft” beklagt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Schulen mangelnde Präventionsarbeit im Unterricht vorwirft.  Auch wurde bei der Polizei eingespart, während deren Aufgaben stiegen. Letzteres soll sich jetzt ändern und so fragt die Amadeu-Antonio-Stiftung auf Belltower: “Warum wird nach Halle mehr Polizei gefordert und Demokratiearbeit gekürzt?”

Der Attentäter von Halle war ein Einzeltäter, aber kein Einzeldenker. Alle Elemente seiner Verschwörungstheorie sind von der Neuen Rechten aus in die sprichwörtliche Mitte der Gesellschaft getragen worden und beim Antisemitismus konnte sie auf eine ohnehin schon vorhandene Grundlage aufbauen, die sich durch Stereotypen, Klischees und daraus resultierenden Vorurteilen nicht nur in Form eines bewussten Antisemitismus zeigt, sondern oft und viel mehr auch noch unbewusst vorhanden ist. Jede neue Antismeitismusstudie belegt dies.

Auf die Frage “Was hat Ihr Sohn gegen Juden?” antwortete die Mutter des Attentäters von Halle, von rtl befragt: “Er hat ein falsches Vokabular. Er hat nix gegen Juden in dem Sinne. Er hat was gegen die Leute, die hinter der finanziellen Macht stehen. Wer hat das nicht?”

Hier zeigt sich erschreckend exemplarisch, wie uralte Vorurteile gegen die “Geldjuden” immer noch wirken, trotz eines gewissen Ãœber-Ichs, das davor warnt, Juden als “Juden” zu attackieren, auch verbal nicht, “falsches Vokabular”. Doch die in der Synagoge versammelten Juden waren demnach Repräsentanten derjenigen, “die hinter der finanziellen Macht stehen.”

Dieses Vorurteil vom mittelalterlichen Geldverleiher über Joseph Süß Oppenheimer (“Jud Süß”) bis zum “Rothschild-Syndrom”, wie wir es nennen möchten, und den erfundenen “Protokollen der Weisen von Zion” mit ihrer angeblichen Weltverschwörung widerlegen wir hier auf unseren Seiten durch die belegbare historische Wahrheit. Ausführlich ist dies bereits hinsichtlich der Quelle dieser Vorurteile, nämlich das Mittelalter betreffend, gelungen, die anderen Teile sind noch in Arbeit.

 

Aktuell 2: Holocaustgeschichte in Forschung und Unterricht

Schwerpunkt von GWU Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 9/10, September/Oktober 2019 (>Friedrich-Verlag)

Inhalt zum Schwerpunkt:
Frank Bajohr: Trends der Holocaustforschung seit den 1990er Jahren. Errungenschaften, Wandel, Probleme und Herausforderungen, S. 485-496.
Dieter Pohl: Der Holocaust in der Gewaltgeschichte. Veränderte Perspektiven auf den Holocaust, S. 497-511.
Sybille Steinbacher: “Räume” der Gewalt. Ãœberlegungen zur Tragkraft eines Konjunkturbegriffs in der Holocaustforschung, S. 512-520.
Birthe Kundrus: Komplexes schreiben. Zur Konjunktur von Tagebüchern in der Forschung zum Holocaust, S. 521-531.
Susanne Heim: Holocaustforschung und -erinnerung. Die Quellensammlung “Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945” im Unterricht, S. 532-542.Martin Liepach: Zur Darstellung des Holocaust in den aktuellen Schulgeschichtsbüchern. Eine Bestandsaufnahme, S. 543-553.
Information Neue Medien:
Alessandra Sorbello-Staub: Wider das Vergessen: aktuelle Angebote zur Holocaustgeschichte, S. 568-570.

 

Aktuelles aus der Vergangenheit:

Die Grass-Debatte:

Last update 16.4.2012

Im Nachgang zum Grass-Gedicht sieht Christiane Hoffmann in der FAZ einen “Fluch der Geschichte” nicht darin, dass schon vor zehn Jahren, also weit vor dem aktuellen Konflikt in Nahost, von 60% der Deutschen Israel als “Bedrohung des Weltfriedens” sahen - die damalige Frage war schon unglaublich für die “Objektivität” von Meinungsforschern: “Welches Land halten Sie für eine Bedrohung des Weltfriedens ?” (Etwas weniger Wertungen gab es bei der Umfrage bein den USA, Nordkorea und Iran). Den “Fluch der Geschichte” sieht die FAZ im “Defizit an Demokratie”, das in der Tabuisierung der Diskussion über Israel bestehe - und auch anderen “Tabus”: Europa, Afghanistan... Ein wunderbares Beispiel für die Unterstützung der Grass’schen Strategie, Tabus einfach zu erfinden, um sich dann als “Demokrat” gegenüber diesem angeblichen “Demokratie-Defizit” in Pose setzen zu können.

Last update 9.4.2012

 

Pünktlich zu Pessach 5772 oder zum Ostermarsch 2012 ?
Günter Grass und sein “Gedicht” als neues Beispiel, wie Israel ohne Kenntnis der Sachlage verurteilt wird und wie die Auseinandersetzung mit Israel kompensatorisch vor dem Hintergrund eines Problems mit der eigenen Vergangenheit erfolgt.
Alle Ingredienzien des “sekundären Antisemitismus” sind vorhanden: 1. das angebliche Tabu die israelische Politik zu kritisieren, 2. die Antizipation des Vorwurfs, man sei Antisemit, wenn man dies tue, 3. die Umkehrung der Realität, hier freilich zu einem neuen Höhepunkt gesteigert:  Israel könne und wolle den Iran “auslöschen” und bedrohe den Weltfrieden.
Darf man israelische Politik kritisieren? Ja, aber warum erfolgt dies von denen, die behaupten, das dürfe man nicht, dann immer auf diese Weise?
Ob der sich prompt einstellende Antisemitismusvorwurf die richtige Reaktion darauf ist, darf allerdings auch diskutiert werden, eine Pauschalisierung des Begriffes führt letztlich auch zu seiner Banalisierung und verhindert (oder behindert zumindest) die Auseinandersetzung mit den Inhalten und dem Hintergrund solcher Thesen.

Das Gedicht vom 4.4. auf Süddeutsche.de ; Reaktionen und Kommentare im Spiegel der Berichterstattung der SZ: 4.4., 5.5., noch
einmal vom 5.5., 6.5. und noch einmal vom 6.5. sowie eine Ãœbersicht über Grass’ spektakuläre Interviews und Aussagen gibt die SZ hier.
Eine Presseschau vom 5.4. auf stern.de; eine Zusammenstellung politischer Reaktion auf T-Online; Reaktionen aus israel auf Zeit Online vom 4.4. und eine internationale Presseschau auf Spiegel Online; sowie die beiden tonangebenden Artikel von Henryk M. Broder auf Welt Online hier (“ewiger Antisemit”) und hier. Weitere lesenswerte Kommentare: Christian Böhme in The European auf T-Online und Josef Joffe auf Zeit Online.

Online-Abstimmung über Grass auf T-Online - wie repräsentativ das auch sein mag: hier.

Empfehlenswert finden wir die Kommentare zu Grass in der taz: von Klaus Hillenbrand und Micha Brumlik am 5./6.4. und Stefan Reinecke am 7./.8.9.4.2012.  Ebenfalls verweisen wir auf die Interpretation des Gedichts in der FAZ von Frank Schirrmacher am 4.4. sowie auf die Analyse von Raphael Gross: “Antisemitismus ohne Antisemiten” in der Frankfurter Rundschau vom 7.4.2012

6./9.4.2012

 

 

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